Title: Kryptorchiden- Operation
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Information zur Kryptorchiden-Operation/Kastration

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Bei Ihrem Hengst soll eine Kastration durchgeführt werden. Bei der Voruntersuchung wurde festgestellt, dass sich ein oder beide Hoden nicht im Hodensack befinden. Stattdessen liegen sie inguinal (im Leistenkanal) oder abdominal (in der Bauchhöhle). Es handelt sich somit um einen Kryptorchiden.

Für diese Operation muss Ihr Pferd stationär in der Klinik aufgenommen werden. Am Abend vor der Operation muss der Patient hungern, um ihn am nächsten Tag nüchtern in Narkose legen zu können.

Das Pferd wird mit Beruhigungsmedikamenten vorbereitet und dann medikamentös abgelegt. Mit dem Kran wird es auf den OP-Tisch gehoben und dann intubiert, d.h. ein Tubus wird in die Luftröhre eingebracht und das Pferd über unser Narkosegerät mit Sauerstoff und dem Narkosegas Isofluran beatmet.

Das Operationsfeld wird gründlich geschoren, rasiert, desinfiziert und mit sterilen Tüchern großflächig abgedeckt. Nach dieser Vorbereitung kann der Operateur mit der Durchtrennung der Haut beginnen. Die Schnitte erfolgen beidseits über dem Leistenkanal und sind ca. 10 cm lang. Anschließend präpariert der Operateur stumpf entlang des Leistenkanals bis er den Hoden gefunden hat und lagert ihn vor. Der Samenstrang und die Gefäße werden doppelt abgebunden und der Hoden anschließend abgesetzt. Danach erfolgt der Wundverschluss mit resorbierbarem Nahtmaterial, so das  keine Fäden gezogen werden müssen.

Üblicherweise dauert diese Operation ca. 1 Stunde. Danach wird der Patient vom Narkosegerät abgehängt und in die Aufwachbox transportiert. Innerhalb von 10 – 20 Minuten wird das Pferd in der Regel wieder wach und steht auf.

Wenn das Pferd seine Standreflexe wieder vollständig erlangt hat, wird es in seine Box zurückgebracht.

Postoperativ wird das Pferd insgesamt 5 Tage lang antibiotisch versorgt, um einer Infektion vorzubeugen. Nach 5 Tagen kann der Patient wenn keine Komplikationen aufgetreten sind nach Hause entlassen werden.

Nach der Operation ist eine 10-tägige Boxenruhe nötig. Während der ersten 5 Tage sollte täglich Fieber gemessen (Normaltemperatur bis 38,4°) und das Operationsgebiet auf Schwellungen kontrolliert werden. Anschließend wird das Pferd 2 Wochen lang täglich im Schritt 20 – 30 Minuten bewegt. Danach erfolgt eine vierwöchiges Aufbautraining.

Die Fütterung ist der Leistung entsprechend reduziert vorzunehmen: ausreichend Raufutter, während der Steh- und Schrittphase kein oder nur ganz wenig Kraftfutter sowie alle 2 – 3 Tage Mash zur Kolikprophylaxe.

Kastraten sollten frühestens 4 – 6 Wochen nach der Operation mit Stuten zusammengelassen werden, da sie u.U. noch befruchtungsfähig sind.


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